Die 6 besten Sommerrodelbahnen in Österreich und Bayern

Die 6 besten Sommerrodelbahnen in Österreich und Bayern

Letzten Sommer hat mich das Sommerrodel-Fieber gepackt. Als ich, mit knapp 23 Jahren, meine allererste Sommerrodelbahn gesehen habe, bin ich fast ausgeflippt vor Freude! Ich war aufgeregt –und ich wollte sofort losdüsen. Danach bin ich dann noch mal gefahren und noch mal und noch mal. Bei jeder Kurve habe ich laut gejubelt und gejauchzt. Mein Freund, der als Österreicher mit Sommerrodelbahnen groß geworden ist, konnte gar nicht glauben, dass ich noch nie auf einer gefahren war. Da saß ich also: zwischen kleinen Kindern und Eltern, die noch kleinere Kinder auf dem Schoß hielten, und hatte den Spaß meines Lebens. Ich bin der Meinung: Jedes Kind, aber auch jeder Erwachsene, sollte einmal in seinem Leben Sommerrodelbahn gefahren sein!

In den letzten Monaten bin ich schießlich zur Sommerrodel-Expertin mutiert, mit dem Ziel, die beste aller Bahnen zu finden. Was ich nicht alles ausprobiert habe: lange und kurze Bahnen, steile und flachere, mit Kreisel oder ohne, in der Bobschale oder auf der Strebe. Und eins kann ich sagen: Sie alle haben sich gelohnt! Hier zeige ich euch meine Übersicht. Denn für jeden ist etwas dabei – vom Adrenalin-Junkie bis zum gemütlichen Sonntagsfahrer. Viel Spaß!

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Oedberg am Tegernsee, Bayern: Sympathisch familiär und mein absoluter Favorit

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Streckenlänge : 1.448 m

Höhendifferenz: 157 m

Höchstgeschwindigkeit: 42 km/h

Technik: auf der Strebe

So komme ich hoch: im Bob gezogen

Kosten: Kinder ab 8 Jahren (4 Euro) Erwachsene (5 Euro) Kind unter 8 Jahren mit Begleitung (5,50 Euro)

Meine allererste Sommerrodelbahn! Und irgendwie auch immer noch meine liebste! Am Fuße des Oedbergs – eigentlich nur ein kleiner Hügel, auf dem im Winter Ski gefahren wird – setzt man sich in den Bob und wird auf einer Schiene hochgezogen. Es geht vorbei an friedlich grasenden Kühen, Ziegen und Schafen. Hinunter geht es dann in scharfen Schlangenlinien: auf und ab, durch den Wald und wieder aus dem Wald hinaus. Ein bisschen fühlt es sich an wie früher, als ich auf dem Jahrmarkt mit der „Wilden Maus“ gefahren bin. Die Strecke ist zwar wirklich nicht sehr lang, aber sie bringt auch beim dritten Mal fahren immer noch Spaß. Toll für Kleine, Anfänger und alle, die nicht genug bekommen können!

Danach kann man in den Kletterpark nebenan, direkt zum Baden an den Tegernsee (Entfernung etwa ein Kilometer) oder in mein Lieblingswirtshaus, das Herzogliche Bräustüberl in Tegernsee.


Oberaudorf an der deutsch-österreichischen Grenze: Mit Ruhe und Gemütlichkeit

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Als wir an einem Nachmittag unter der Woche hier ankommen sind, waren weit und breit keine anderen Gäste zu sehen. Sofort fühlen wir uns von einer Blase der Ruhe und Gelassenheit umhüllt. Umso entspannter können wir die Fahrt hinauf genießen: Denn anstatt auf dem schattigen Kiesweg hochzuwandern, lassen wir uns mit dem bequemen 6er-Sessellift hinaufbefördern. Runter geht es dann in gemütlichem Tempo, wobei es mich einmal ganz schön reißt, weil plötzlich ein Hirsch in der Kurve steht. Entwarnung! Doch nur eine Attrappe. Highlight ist der 16 Meter hohe 360-Grad-Kreisel, der einen ordentlich in Schieflage wirft!

Danach könnte man sich mit dem Oberaudorfer Flieger einen weiteren Traum erfüllen! An einem Seil fliegt man mit 80 Stundenkilometern gute 700 Meter weit. Ich bin dann aber lieber auf einen Kuchen ins Gasthaus Ochsenwirt eingekehrt.


Mieders im Stubaital, Tirol: Traumhafte Aussicht und rasante Fahrt

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Mein zweiter Favorit: Im Stubaital gibt es die steilste Alpenachterbahn – Grund genug für mich, gleich zweimal mit ihr zu fahren. Bevor es losgeht, lasse ich mir aber richtig viel Zeit und genieße erst mal das wirklich atemberaubende Alpenpanorama aus 1620 Metern Höhe. Es gibt einen kleinen Spielplatz und gegen den Spezi-Durst kehre ich vor der Abfahrt noch ins Berggasthaus Koppeneck ein. Obwohl ziemlich viel los und die Schlange an der Rodelbahn lang ist, habe ich das Gefühl, völlig allein hier zu sein: Ein Ausflug hierher ist wie ein Ausflug in ein idyllisches Paradies. Die Fahrt ist rasant, schnell, kurvenreich (40 Steilkurven!), führt über Brücken, lässt mich kurz das Gefühl des freien Falls spüren und hat mit Sicherheit den höchsten Fun-Faktor! Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, will ich eigentlich sofort wieder hin! Juchuuuu!

Zwischen den Fahrten genieße ich den traumhaften Ausblick und knipse ein paar meiner neuen Lieblingsmotive. Außerdem bin ich – auch beim zweiten Mal – ganz schön aufgeregt!


Alpine Coaster in Imst, Tirol: Lang, länger, Alpine Coaster

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Der Alpine Coaster ist mit 3,5 Kilometern Abfahrt tatsächlich die längste Sommerrodelbahn der Alpen: Ganze 10 Minuten bin ich hier unterwegs. Das ist so lang, dass ich danach schon fast einen Muskelkater in Bauch und Beinen spüre. Also fahre ich zum ersten Mal nur eine Runde statt mehrere! Hinauf geht es in einem romantischen 2er-Sessellift – die Sommerrodelbahn immer im Blick. Auf der Strecke erwarten mich ganze 70 90-Grad-Kurven. Allzu schnell wird man dabei zwar nicht, aber erstens macht es trotzdem großen Spaß und zweitens ist die Bahn was für die ganze Familie.

Danach genieße ich ein Bad im Natur-Badesee Hoch-Imst – und zwar kostenlos.


Alpsee Coaster, im Allgäu: Deutschlands längste Ganzjahres-Rodelbahn

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Die zweitlängste Rodelbahn auf meiner Liste! Was sie aber vor allem auszeichnet – und das ist viel wichtiger: Hier kann ich das gesamte Jahr lang fahren, im Sommer wie im Winter. Außerdem ist sie bei jedem Wetter geöffnet, also auch, wenn es vorher geregnet hat und nass ist. Oben angekommen, liegen über 60 Kurven, 23 Wellen und vier Brücken vor mir und warten auf meine Jubelschreie. Highlight: der 430-Grad-Kreisel mit Schräglage.

Danach… auf einen Einkehrschwung zum Rodelwirt an der Talstation. Im Sommer kann man hier außerdem in den Kletterpark und im Winter auf die Skipiste.


Arena Coaster, Zillertal: Fahrspaß in der Zillertal Arena

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Der Arena Coaster beginnt gleich unten bei der Talstation der Zillertal Arena in Zell. So hatte ich die Bahn auch im Winter entdeckt, als ich eigentlich zum Skifahren hier war. Die Länge der Bahn ist genau richtig für doppelten Fahrspaß. Den habe ich vor allem im 360-Grad-Kreisel. Bei der 540-Grad-Variante bin ich allerdings froh darüber, dass ich schwindelfrei bin! Ein bisschen Achterbahn-Übung sollte also mitgebracht werden. Einziges Manko: Für mich – als rasante Fahrerin – wird es leider nicht ganz so schnell wie erhofft.


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Mein Fazit: Sommerrodeln macht Riesenspaß! Es ist nicht nur was für die Kleinen, sondern auch für so Große wie mich. Ich finde es sehr schade, dass ich als Nordlicht erst so spät von den Sommerrodelbahnen erfahren habe. So wie Trampolinspringen oder Tandemfahren, sollten jedes Kind und jeder Erwachsene mindestens einmal eine Sommerrodelbahn erlebt haben. Ich wünsche viel Spaß dabei! Und immer schön Jubeln!

Fakten: In einer Sommerrodelbahn sitzt man angeschnallt in einem Bob, der auf einer Schiene oder in einer Art Wanne fährt. Gas gibt man, indem man einen Hebel auf Höhe der Knie nach vorne drückt. Zieht man diesen zu sich heran, so bremst der Bob. Bei den meisten Rodelbahnen darf man keine (allzu großen) Rucksäcke oder Taschen mittransportieren: Das sollte man unbedingt noch unten am Startpunkt klären. Ich zum Beispiel musste meine geliebte Kamera einmal samt Rucksack alleine im Sessellift wieder runterfahren lassen! Da hatte ich ganz schön Sorge – aber alles ist heil angekommen.

Wettertechnisch sollte man bei einigen Sommerrodelbahnen spontan sein. Denn sobald es regnet oder nass ist, fahren einige von ihnen aus Sicherheitsgründen nicht mehr. Der Alpsee Coaster kann aber beispielsweise auch während oder kurz nach dem Regen gefahren werden.