Wenn ich als Kind und Jugendlicher mit meinen Eltern in der SĂ€chsischen Schweiz war, dann wohnten wir in verschiedenen kleinen Hotels und Pensionen. In manchen Jahren war es wĂ€hrend der Saison gar nicht so leicht, eine Unterkunft zu finden. Einmal zogen wir deshalb sogar in einem geliehenen Wohnwagen los! Ich fand das damals natĂŒrlich total abenteuerlich, aber die bequemste Art zu reisen ist es sicher nicht.
Als ich erwachsen wurde, wuchs in mir der Wunsch, eine eigene Unterkunft in der SĂ€chsischen Schweiz zu haben, wo ich nach Belieben einkehren kann, wenn es mich in die Berge zieht. Also begann ich nach einem geeigneten Objekt zu suchen. Ich habe mir viel Zeit dafĂŒr gelassen, unzĂ€hlige Besichtigungstermine wahrgenommen, aber den richtigen Aha-Effekt hatte ich bei keiner der angebotenen Immobilien. Bis ich schlieĂlich das Haus Schrammsteinblick zum ersten Mal betrat â dort hat es sofort "klick" gemacht. Als ich NĂ€heres ĂŒber die bewegte Geschichte dieser wunderschönen Villa erfuhr, wurde mir auch klar, warum das so war: Der Erbauer Heinrich PĂ€Ăler und ich sind praktisch Seelenverwandte.
Genau wie ich war PĂ€Ăler ein Unternehmer und Stadtmensch, der jedoch der SĂ€chsischen Schweiz mit Leib und Seele verfallen war. Im Jahr 1906 wĂŒnschte er sich genau wie ich, dort ein Feriendomizil fĂŒr sich und seine Familie zu haben. Und genau wie ich verwendete er viel Zeit und MĂŒhe darauf, ein geeignetes GrundstĂŒck zu finden. Dort errichtete er dann sein persönliches Traumhaus, das er mit allen Annehmlichkeiten seiner Zeit ausstatten lieĂ. WĂ€hrend des Zweiten Weltkriegs diente das Haus Schrammsteinblick als Unterkunft fĂŒr FlĂŒchtlinge und ausgebombte Familien, spĂ€ter als Ferienheim fĂŒr die Mitarbeiter eines groĂen Elektronik-Unternehmens. Vor allem dem Engagement Letzterer ist es zu verdanken, dass das GebĂ€ude so gut erhalten geblieben ist: Sie opferten viele Stunden ihrer Freizeit dafĂŒr, die Immobilie und das GrundstĂŒck immer wieder instand zu setzen.