In diesem Haus scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Man spürt die wohlige Wärme des Kachelofens, kocht und bäckt mit Holz im Küchenherd, im Wasserschiff dampft kochendes Wasser und am Rand des Herdes steht eine Kanne Tee. Um die Zimmer zu betreten, muß man über Schwellen steigen und den Kopf einziehen denn die Türstürze sind niedrig. Es scheint alles wie im Bauernhofmuseum zu sein.
Und doch wäre den Bewohnern früherer Tage sofort ein unglaublicher Luxus aufgefallen. Fließendes kaltes und warmes Wasser in Küche und Bädern, zentral beheizte Schlafzimmer auf dem Dachboden wo früher nur eine unbeheizter Bretterverschlag war, elektrisches Licht in allen Zimmern und keine rußenden Kienspäne, welche in der Stube die Holzdecke fast schwarz gefärbt haben. Wo sich früher vier magere Rinder und ein Kalb im dunklen Stall gedrängt haben befindet sich heute ein Bad mit Badewanne, Bidet, WC und Waschbecken sowie eine Waschküche mit Waschmaschine und Spülmaschine.
In einer Kammer findet sich sogar ein Fernseher mit Satellitenempfang
Nur die Rußkuchel im Zentrum des Hauses ist fast unverändert. Von hier aus werden die Öfen geheizt, der Rauch der Öfen sammelt sich unter dem Natursteingewölbe und zieht nach oben durch den Kamin ab. Oben im Schlot, wo der Rauch sich schon abgekühlt hat, befindet sich ein Räuchergehänge. Unter den Eichenplanken führt eine steile Treppe in ein Kellergewölbe und hinter der kleinen Blechtür verbirgt sich der Brotbackofen, 2,20 m lang 1,40 m breit und 0,70 cm hoch. Wenn man in diesen Ofen schaut kann man sich vorstellen wie die Gretel die Hexe in den brennenden Ofen geschoben hat.